Exhibition 1 | Antike Amphoren, Hicham Benohoud, Dieter Detzner, Lisa Tiemann


 

Exhibition 1 | Antike Amphoren, Hicham Benohoud, Dieter Detzner, Lisa Tiemann 
24. Juli — 29. August 2020

 

Lisa Tiemann: "Note Ice", 2018. Glasierte Keramik, Gummischlauch

Hicham Benohoud: Sans titre tiré de la série "La salle de classe". Photographie argentique, 1994 - 2002

Hicham Benohoud: Sans titre tiré de la série "La salle de classe". Photographie argentique, 1994 - 2002

Hicham Benohoud: Sans titre tiré de la série "La salle de classe". Photographie argentique, 1994 - 2002

Persische Amphoren, 17.-19. Jahrhundert, Keramik

Dieter Detzner: Anni, 2020. Verspiegeltes Acrylglas, Unikat. 45 x 45 x 25 cm 

 

STUDIO 4 BERLIN freut sich, zur Eröffnung des Showrooms in Berlin-Charlottenburg Werke aus drei Kontinenten und Zeiten zusammenzubringen: antike Amphoren aus Persien, Fotografien von Hicham Benohoud aus Marokko, eine Skulptur der in Berlin lebenden Bildhauerin Lisa Tiemann und eine Kleinplastik des ebenfalls in Berlin ansässigen Künstlers Dieter Detzner. Die auf den ersten Blick scheinbar ganz unterschiedlichen Arbeiten treten in ein dynamisches Zusammenspiel, bei dem Formen, Volumen, Materialien und Transformation im Vordergrund stehen.

Die zentral im Raum platzieren Amphoren aus der Region Kashan in Zentralpersien sind nachweislich zwischen dem 17.-19. Jahrhundert entstanden. Amphoren wie diese wurden als Vorrats- und Transportgefäße genutzt, hauptsächlich zur Konservierung und Lagerung von Milchprodukten. Die schlichte Schönheit der archaischen Form dieser bauchigen und enghalsigen Gefäße, die zwischen zwei bis acht Henkel haben, besticht ebenso wie die unterschiedlichen Blau-, Türkis und Grüntöne der Glasur. Die hierfür verwendeten Farben und Techniken gehen auf die Zeit der Elamiten und Babylonier (1.000 -2.000 v. Chr.) und der Zeit der Arsakiden (3. Jh v. Chr. - 3. Jh n. Chr.) zurück.

Die altüberlieferten, gesetzten Formen der Amphoren stehen dem Eindruck des Schwungvoll-flüchtigen der Skulptur Lisa Tiemanns gegenüber. Ihre Wandarbeit Note Ice von 2018 erinnert an eine spontane Notiz, an eine Telefonkritzelei. Lisa Tiemann vergrößert die Form einer geschwungenen Linie, überträgt sie in Keramik und glasiert sie in einem eiskalten Hellblau. Die dreidimensional gewordene Notiz hängt die Künstlerin an einen Gummischlauch, eine Gegensätzlichkeit der Materialien, wie sie typisch für das Werk Tiemanns ist.

In Dialog zu diesen dreidimensionalen Arbeiten treten die Fotografien von Hicham Benohoud. Die sorgfältig inszenierte Serie La Salle de classe (1994 - 2000) entstand während seiner Tätigkeit als Kunstlehrer. Im Klassenraum gefundene Materialien, Stoffe, Netze und große Papierbahnen drapierte der Künstler um die Kinder. Er verpackte, verformte und verfremdete die Körper der Schüler. Wie bei allen Werkgruppen Benohouds sind diese skulpturalen Veränderungen nur ephemer, von den surrealen Arrangements bleiben nur die Fotografien. Neben der Auseinandersetzung mit Körper und Volumen sind Benohouds Fotografien immer auch Fragen nach zwischenmenschlichen Beziehungen, Gesellschaft und Individuum.

Die gelbgold strahlende Bodenskulptur Dieter Detzners mit dem Titel Anni setzt einen farbigen Kontrast im Ausstellungsraum. In den zu einer komplexen Form zusammengesetzten gleichschenkligen Dreiecken aus verspiegeltem Acrylglas vervielfacht sich der Ausstellungsraum kaleidoskopartig. Das Spiel mit der Wahrnehmung, mit realem und imaginiertem Raum ist typisch für das Werk des Künstlers.

Hicham Benohoud (*1968) lebt und arbeitet in Marrakesch. Mit seinen Fotografien ist er in internationalen Privatsammlungen und Museen vertreten, unter anderen: Tate Modern, London; Centre Pompidou, Paris und Museo Reina Sofia, Madrid.

Dieter Detzner (*1970) studierte von 1990 bis 1996 an der Hochschule der Künste in Berlin. Seine Skulpturen und ortsspezifischen Installationen wurden u. a. im ZKM in Karlsruhe und von der Galerie Sassa Trülzsch gezeigt (2010 Art Statement ART BASEL) sowie international in Galerien in London, Marseille und Paris sowie im Today Art Museum in Peking.

Lisa Tiemann (*1981) schloss 2008 ihr Studium als Meisterschülerin von Tony Cragg an der Universität der Künste in Berlin ab. Tiemann wird von der Galerie Fiebach Minninger in Köln vertreten, war 2019 mit Keramiken in einer Duoschau bei SCHWARZ CONTEMPORARY und einer Einzelausstellung bei KanyaKage in Berlin zu sehen.

Wir freuen uns, Sie in unseren Räumen in der Krumme Straße 35 - 36 in Berlin Charlottenburg begrüßen zu dürfen und sind mittwochs, donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr für Sie da – gerne auch nach Vereinbarung.

Eva Morawietz, Katharina Maria Raab, Anahita Sadighi, Anne Schwarz

 

 

 

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Installation Views: © STUDIO 4 BERLIN: Exhibition 1 |  Andrea Katheder Photography